Bei Bild Nr. 1 aus Myriades aktueller Impulswerkstatt…
…habe ich mich ausnahmsweise nicht von dem leiten lassen, was auf dem Bild unmittelbar sichtbar ist, sondern vom historischen Kontext, mit dem es verbunden ist.
Vor diesem Hintergrund habe ich Musik von Iván Eröd ausgewählt. Eröd war ein österreichischer Komponist ungarischer Herkunft. Und hinter dieser nüchternen Formulierung steckt eine dramatische Zäsur in der Lebensgeschichte. Denn der 1936 in Budapest geborene Erőd (damals noch in ungarischer Schreibweise) emigrierte 1956 von Ungarn nach Österreich. Die Stätten seines beruflichen Wirkens waren fortan Wien (bis 1975 und ab 1989) und Graz.
Meine Musikauswahl besteht heute aus zwei einzelnen Sätzen aus größeren Werken. Das soll natürlich auch eine Einladung zum Weiterhören sein. Denn es geht hier nicht um ein bestimmtes Stück, das ich mit dem Impulsbild in Verbindung bringe, sondern um den Komponisten. Bei der zweiten Aufnahme spielt ein ungarisches Streichquartett, und so bildet die Musik eine Brücke ins Herkunftsland des Komponisten.
Violinkonzert Op. 15
I. Emotions – Allegro risoluto
Iván Eröd
Random Randomsen
Guten Morgen, lieber Random, hab herzlichen Dank für dieses sehr feine Sonntagsmatinee, tatsächlich lädt mich die von dir eingestellte Musik zum Weiterhören ein.
Ich wünsche dir einen heiteren Sonntag,
herzlichst, Ulli
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Hab‘ lieben Dank für deine harmonisch einstimmende Resonanz. 🙂
Es freut mich, dass dich diese Musik zum Weiterhören anregt. Man findet von der Musik dieses Komponisten gar nicht so sehr viele Aufnahmen. Aber die Fortsetzung der hier vorgestellten Werke findet man allemal.
Herzliche Grüße an dich zum zaubererfüllten Sonntag 🐻
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Wer wagt hier wohl den Sprung mit Anlauf über die Brücke? Vielleicht würde es mit einer Tonleiter funktionieren 🙂
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Möglicherweise würde beim Absprung noch ein weiterer Teil einstürzen. 😉 Ich würde es mit einer Tonleiter über mindestens fünf Oktaven versuchen. Oder gar mit einer Dur- und einer Molltonleiter nebeneinander. 😀
Herzliche Grüße zum zaubererfüllten Sonntag 🐻
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Eine großartige Musik. Faszinierend, wie klar und dennoch unaufdringlich das „Ungarische“ verwirklicht ist.
Einen schönen Sonntag und liebe Grüße an dich! 🙂
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Lieben Dank für deine klangbegeisterte Resonanz. 🙂
„Klar und dennoch unaufdringlich…“ – das ist eine überraschend wirkende aber durchaus zutreffende Feststellung. Eine faszinierende Musik ist es auf jeden Fall. Erstaunlich, welcher Facettenreichtum bereits in den hier vorgestellten knapp 12 Minuten Musik steckt.
Herzliche Grüße an dich zum zaubererfüllten Sonntag 🐻
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Das ist für mich eine sehr schöne, flirrende Musik in die man eventuell die Puszta hineininterpretieren könnte
Was mir aber in deinem Text besonders aufgefallen ist, ist ein Detail, nämlich die Änderung des Namens des Komponisten. Obwohl es sich in diesem Fall ja nur um eine Veränderung von zwei Ö-Strichen in zwei Ö-Punkte handelt, ist doch die unfreiwillige Änderung des Namens ein großer Einschnitt. Das wäre es zumindest für mich. Aus welchen Gründen auch immer muss ich da jetzt darüber nachdenken. Vielen Dank für den Beitrag und den Denkanstoß !
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Lieben Dank für deine klangerfreute und denkangeregte Resonanz. 🙂
Ja, es ist in dieser Musik einiges von den Verwurzelungen des Komponisten zu hören – aber doch nicht so, dass man über die Wurzeln stolpern würde. 🙂
Was den Namen angeht, gibt es viele denkbare Möglichkeiten. Da stellt sich schon die Frage, von wem die Änderung ausgegangen ist. Vielleicht war es einfach eine Anpassung an die Gegebenheiten im Zufluchtsland. Beispielsweise konnte man auf einer Schreibmaschine mit Typen deutschsprachigen Zuschnitts wohl „Iván“ schreiben, nicht aber „Erőd.“ Vielleicht war die Veränderung aber auch als bewusste Trennlinie zwischen früherem und neuem Leben gedacht.
Herzliche Grüße zum zaubererfüllten Sonntagabend 🐻
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Um das zu erfahren müsste man wohl eine Biografie lesen oder Interviews mit dem Künstler.
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Ja, wofern das nicht so sang- und klanglos geschehen ist, dass es nirgends erwähnt wird…
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