Heute gibt es hier eine Klangreise der besonderen Art. Bei seinem Werk Remote Galaxy hatte der Komponist Flint Juventino Beppe nämlich eine Galaxie im Sinn, die mehrere Milliarden Lichtjahre entfernt ist. Die Bezeichnung „remote“ ist also durchaus passend. Diese enorme Distanz hat zur Folge, dass das, was heute von der Erde aus wahrnehmbar ist, einen Zustand dieser Galaxie zeigt, wie sie noch vor der Entstehung der Erde existierte. Was wir als „jetzt“ wahrnehmen, ist gleichzeitig ein Blick in fernste Vergangenheit.
Remote Galaxy, Op. 81
Flint Juventino Beppe
Philharmonia Orchestra • Vladimir Ashkenazy (Leitung)
Titelbild pexels
So entfernt scheint mir die Galaxie gar nicht zu sein, so vertraut klingt alles. Aber es ist ja eine Grundannahme der Astronomie und Astrophysik, dass im gesamten Kosmos die gleichen Regeln gelten. Vermutlich kann man solch Annahme auch für die Zeit des Menschen treffen, oder für – wenn ich mir Beppes Biografie ansehe – weit entfernt scheinende Menschen (vielleicht aber nicht in jedem Fall).
Eine interessante und schöne Musik. Danke für’s Bekanntmachen.
Dir einen schönen Sonntag, und liebe Grüße an dich 🙂
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Herzlichen Dank für deine klangverzauberte und interessierte Resonanz. 🙂
Ja, es ist eine schöne Musik, die – zumindest für mein Empfinden – zwar viele unerwartete Wendungen nimmt, ohne einen aber je vor den Kopf zu stoßen.
Letztlich ist das „Spiel“ von Nähe und Distanz auch wiederum etwas, das uns vertraut ist und doch ein Stück weit immer unbekannt bleibt – beispielsweise, dass Nähe auch über große Distanz hinweg möglich ist und auf der anderen Seite was (oder wer) uns ganz nahe liegt doch fern erscheinen kann…
Mit einem herzlichen Sonntagsgruß 🐻
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Faszinierend der Blick in die Vergangenheit …
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Faszinierend finde ich überhaupt auch, dass das „Sternenzelt,“ wie Poeten es genannt haben, ein kolossales und beeindruckendes JETZT ist, das aber aus lauter näheren bis sehr fernen Vergangenheiten besteht.
Mit einem herzlichen Sonntagsgruß 🐻
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Ja, die Jetztheit des Sternenhimmels empfinde ich auch sehr stark, obwohl es eine Illusion ist. Es ist ein Beweis dafür, dass wir Menschen kaum über unseren eigenen Horizont hinauskommen können und die Dimension Zeit abstrakt bleibt.
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