Frédéric Chopins Nocturnes gehören für mein Empfinden zu den schönsten Klavierwerken überhaupt. Und von den doch sehr zahlreichlichen Gesamtaufnahmen dieser Werke spricht mich diejenige von Maria João Pires (1996 erschienen) ganz besonders an. Die letztgeborenen Nocturne-Zwillige Op. 62 (die im Werkkatalog später figurierenden Nocturnes sind ja alle früher entstanden) hat sie zwölf Jahre später erneut aufgenommen. Das ist Klangluxus in Reinkultur: zwei traumhafte Nocturnes in jeweils zwei traumhaften Versionen…
Nocturne Nr. 17 in H-Dur • Op. 62-1
Frédéric Chopin
Nocturne Nr. 18 in E-Dur • Op. 62-2
Frédéric Chopin
Titelbild © Random Randomsen
Ich habe sie im März 2018 mit Schumann und den London Symphonikern vor Beendigung ihrer Konzerttäigkeit in der Alten Oper das letzte Mal live erlebt . Deine Chopinvorstellungen machen sehnsüchtig ; im Moment habe ich sehr am Fehlen des Live-Konzertlebens zu knabbern, es hatte einen (zu?)großen Stellenwert in meinem Alltagsleben – ich werde müde.
Trotzdem genieße ich jedes Wohnzimmerkonzert, weil ich durch nichts abgelenkt werde – aber…..
Dein Foto – strahlendblaue Dämmerung mit Sternengefunkel – ich werde noch melancholischer ob so viel Schönheit.
Einen herzlichen Gruß zu Dir, Karin mniWbsK
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Lieben Dank für deine berührte Resonanz. 🙂
Live erlebt habe ich Maria João Pires noch nie. Aber ihre Aufnahmen schätze ich seit langer Zeit. Im vergangenen Jahrtausend hatte ich mich mit ihrem Schumann und noch mehr dem Schubert angefreundet. Dann kamen die Chopin-Nocturnes und ich war hin und weg. Ein Jahrzehnt später gab es dann auch noch die Mozart-Sonaten – ebenfalls ein Hochlicht in meinem Klanghamsterschatz.
Das Fehlen der Live-Konzerte trifft bei dir offensichtlich einfach einen essentiellen Lebensnerv – das lässt sich ja dann nicht einfach schönreden. Jedes Menschenleben hat sein eigenes Wurzelwerk – und was den einen als Luxus erscheint, versorgt andere wesentlich mit Lebensenergie.
Deine Interpretation der Blüte als strahlendblaue Dämmerung mit Sternengefunkel freut die Blume, und sie blüht noch mehr auf. „Blåveis,“ wie man sie im Norwegischen nennt, sehe ich auf meinen Wegen derzeit häufig. Zahlreich sind sie, und doch ist jede Blüte etwas Besonderes. Für mich buchstäblich eine Augen-Weide – andere hasten daran vorüber und nehmen keine Notiz davon. Auch hier sind die Bedürfnisse eben unterschiedlich…
Mit einem klangvollen Abendgruß 🐻
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Ich mag es, wenn du mir Interpretationsvergleiche ermöglichst *lächel* so wie hier bei Pires versus Pires ⭐ ⭐ ⭐
Interessant ist für mich dabei, dass auch die Interpretationen der einzelnen Pianogrößen sich über die Jahre weiterentwickeln, dass sie wachsen, gedeihen, reifen… und nicht stehenbleiben.
Herrlich hier zu hören … herzlichen Dank dafür.
Musikalische Morgengrüße
vom Lu
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Lieblichen Dank für deine erfreute Resonanz. 🙂
Ja, solche Vergleiche finde ich eben auch überaus spannend – und man kommt ja auch persönlich den Werken mit jeder neuen Sichtweise noch ein Stückchen näher.
Das hier fand ich besonders beeindruckend, weil ja bereits die frühere Version ganz herausragend war. Und doch bekommen die Stücke in der späteren Aufnahme sozusagen eine noch edlere Aura.
Mit einem klangvollen Morgengruß 🐻
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Genauso ist es, lieber Musikfreund 🐼🐨🐻
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Da ist mir doch tatsächlich ein Beitrag durchgerutscht. Sowohl Chopin, als auch die Interpretin schätze ich sehr, merkwürdig…ah, wahrscheinlich hatte ich da Blog-Pause. 🙂
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Ja, das kann geschehen, wenn man mal kurz den Netz-Stecker zieht. Aber um das hier wär’s wirklich schade gewesen – Kompositionen und Interpretationen vom Feinsten. 🙂
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