Hier noch ein zweites Musikprogramm zu Myriades Impulswerkstatt vom Februar. Diesmal ist es ein Klang im Puls mit Augenzwinkern.
Daher habe ich gleich von Anbeginn skizziert, welche Geschichte die Musik hier erzĂ€hlt. Sonst wĂŒrde man darauf vielleicht nicht unbedingt im ersten Anlauf kommen…
I
KĂ€se ist ja bekanntlich tendenziell eher nicht geruchsarm. Davon haben auch die MĂ€use Wind bekommen. Sie rĂŒcken den Laiben zu Leibe. Und am nĂ€chsten Morgen ist von der ganzen Herrlichkeit nur noch eine blasse Erinnerung ĂŒbrig.
Bach Before the Mast
George Malcolm
II
Das Ziel steht klar vor Augen…
…aber es ist noch ein weiter und beschwerlicher Weg.
BydĆo
Modest Mussorgski
III
Endlich mal wieder weiĂe Weihnachten.
Alles schien perfekt.
Aber dann…
…kam ein Vogel geflogen.
Und wie’s der Zufall haben wollte, war es…
…kein alltĂ€glicher Vogel.
L’Oiseau de feu – Finale
Igor Strawinski (Arr. Guido Agosti)
IV
Frau Unruh ist allein zu Haus
Sie möchte, doch sie kann nicht raus
Den SchlĂŒssel schmerzlich sie vermisst
Weil sie ihn sucht, wo er nicht ist
Rondo a Capriccio in G-Dur, Op.129
Ludwig van Beethoven
Die MĂ€uschen flitzen, der JĂŒngling stapft mit mĂŒhsam regelmĂ€Ăigen Schritten auf den Berg, die Assoziation „Eisenvogel“ zu diesem Foto, ei, ei, da muss man mal draufkommen ! Die energiegeladene Frau Unruh, die schluĂendlich doch zusammenbricht … Ganz herzlichen Dank fĂŒr dieses augenzwinkernde Panorama. Das ist fantastischerweise schon der dritte Musikbeitrag *donnernder Schlag auf eine Pauke*
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Lieben Dank fĂŒr dein enthusiastisches Echo. đ
Ich dachte, es wĂ€re doch einen Versuch wert, dem Kopfkino durch musikalische UnterstĂŒtzung Impulse zu senden, auf die man bei den Bildern vielleicht nicht unbedingt kĂ€me.
Der Vogel allerdings ist „…de feu“ und nicht „…de fer“ – das ergibt dann doch eine etwas andere Geschichte. đ
Mit einem klangvollen SonntagnachmittagsgruĂ đ»
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Oh, hoppla Vielleicht sollte ich mich der Frau Unruh anschlieĂen und eine Brille suchen đ Ich habe mich zwar eh gewundert aber trotzdem nicht genauer hin geschaut. So kannÂŽs gehen, Ja, mit einem Feuervogel sieht die Sache natĂŒrlich anders aus đ
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Die Geschichte ist natĂŒrlich eh sehr an den Federn herbeigezogen. đ Aber die Musik ist einfach zu schön…
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Das ist sie, es lĂ€sst sich nur keine Verbindung zu Eisen finden, was sich nun aber zur Zufriedenheit aufgeklĂ€rt hat đ đ
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Nein, bei Eisen ist dann noch der letzte Rest dieser federnstrĂ€ubenden Logik verflogen… đ
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Die Sonne, das Valentinswetter haben mich nicht frĂŒher kommentieren lassen, doch jetzt wird es zu frisch da drauĂen, also die Finger mit Tippen gewĂ€rmt:
Die flinken BachmÀuse werden heute Abend Bauchweh haben, weil sie viel zu hastig den KÀse verspeist haben -:))
Pogorelisch und der Ochsenwagen – zwei groĂe GegensĂ€tze -aber Dir sitzt ja der Schalk heute im Nacken
Die Silveragerin hat sich schon eher im Feuervogel wiedergefunden -:)) tolle Aufnahme
und jetzt zur Frau Unruh: Wut ĂŒber einen verlorenen Groschen hatt ich noch nie, ich Ă€rgere mich nur immer, wenn ich einen Taler fĂŒr meine Paketboten suche und den nicht finde, oder eine MĂŒnze fĂŒr die Einkaufswagen – aber das kannte Herr Beethoven ja noch nicht.
Mit amĂŒsierten GrĂŒĂen zu Dir – eine alte Valentina, die man(n) auch nicht so ernst nehmen sollte -:))
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Lieblichen Dank fĂŒr deine viel-saitige Resonanz. đ
Ja, die MĂ€use hatten dann zwar die Idealfigur, um sich vor Lachen zu kugeln – genau das wird ihnen dann aber vergangen sein. KĂ€seschMaus mit TĂŒcken… đ
Bei Pogorelich klingt die schwergewichtige Anstrengung einfach besonders ĂŒberzeugend. đ
Ja, Trifonov schieĂt da schon den Vogel ab, mit seiner Interpretation. Klanglich passt das sehr zum Bild. Nur musste ich eine kleine Geschichte erfinden, um den seltenen Vogel hier unterzujubeln.
Die klassische Groschen-Geschichte war mir immer suspekt. Aber nun dachte ich mir: warum nicht ein verlegter SchlĂŒssel? Der Blick aus dem Fenster weckt die Sehnsucht, nach drauĂen zu gehen. Und am Ende steht wieder der sehnsĂŒchtige Blick aus dem Fenster. Von der Akustik her wĂŒrde ich sagen, dass sie zwischendurch bei ihrer rastlosen Sucherei sogar in den Keller gerannt ist. D.h. die WohnungstĂŒr ist gar nicht zugesperrt – es ist ihr aber in ihrer der-SchlĂŒssel-muss-her-Hektik gar nicht aufgefallen. Den SchlĂŒssel trĂ€gt sie ĂŒbrigens an einer Kette um den Hals, damit sie ihn auf keinen Fall verlegt. Aber daran muss sie sich, wie es scheint, noch gewöhnen…
Mit einem heiteren SonntagnachmittagsgruĂ đ»
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Frau Unruh ist also ein SchlĂŒsselkind ? Hab so was zwar auch schon mit meiner Brille versucht, da blieb ich aber laufend irgendwo hĂ€ngen.Das ist nur was fĂŒr gemĂ€hlich sich fort bewegende Leute – dazu gehöre ich effektiv nicht.
Der Trifonov wird im ĂŒbrigen zum Dachvogel auf den Blog flattern – der muĂ demnĂ€chst da hin – aber Du bist mein Mausen ja schon gewohnt .
Fröhlicher Gruà zu Dir, Karin
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Irgendwelche anhĂ€nglichen GegenstĂ€nde wĂ€ren auch nicht mein Fall. Ob Brille oder SchlĂŒssel. đ
Der Trifonov kennt sich ja mit HöhenflĂŒgen aus – das dĂŒrfte also auf jeden Fall problemlos klappen. đ
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Also … Ă€hh … ja — olpo und Klavier, das ist so eine eigene Sache … ich kann mich nicht an Konkretes erinnern; doch scheint es so zu sein, daĂ ich als Kind schon, als mir ‚Empfinden‘ beizubringen versucht wurde, irgendwann eine Dosis zu viel Geklimper abbekommen habe…
Witzig fand ich das Angebot zum Teil schon, nur nicht im gedachten Sinne: der Bach klingt fĂŒr mich, als wĂ€re das StĂŒck fĂŒr Spinett geschrieben worden (dessen Klangbild ich mag, obwohl oder weil es nie sehr voll klingen kann) und zaubert mir deswegen ein Schmunzeln ins Gesicht (das konnte ich bis zum SchluĂ anhören), Ugorski wirkt auf mich -optisch- wie die gelungene Persiflage eines Klavierspielers aus einem Woody Allen-Film und die Bilder einer Ausstellung klingen perfekt – obwohl ich noch nie mit dem Titel assoziieren konnte, die Bilder mĂŒssen mit dem gemalten Teil zur Wand hĂ€ngen, ich finde sie nicht in der Musik – die beiden anderen StĂŒcke muĂte ich bald nach Beginn stoppen. Dies ist genau jene Art von ‚Klimperei‘, die ich im Leben nicht als angenehm empfinden werde; sie macht mich nervös bis leicht aggressiv, da reichen oft schon 2 Minuten. Und Archeritsch steht, wie an anderer Stelle bereits erwĂ€hnt, ganz oben auf der Liste der Feinde đ – Das passiert mir ĂŒbrigens auch bei Neuer Musik, daĂ ich sie nicht aushalte. Nur ist es dann nicht das Klavier alleine – und mathematisch hören will ich nicht, Musik soll mir guttun, mehr nicht.
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Persönliche Vorlieben und Abneigungen sind ein Faktum, das sich sehr klar und deutlich bemerkbar macht, wĂ€hrend ihre Ursachen meist viel weniger durchschaubar sind. Manche Kinder aus Musikerfamilien spielen die gleichen Instrumente wie die Eltern. Und man mag sagen: kein Wunder, bei der PrĂ€gung. Andere haben vielleicht mit vergleichbarem Hintergrund ein fĂŒr allemal die Schnauze voll von dem Geklimper, Gefiedel, Gedudel…
Ăhnliches gilt fĂŒr TĂŒröffner. Man hört ein MusikstĂŒck und es ist wie eine Offenbarung, die einem den Zugang zu einer Musikrichtung eröffnet. Oder man begegnet Menschen, die einem eine bestimmte Art von Musik nĂ€her bringen. Dennoch ist es so, dass einem noch viel mehr potentielle TĂŒröffner bereitgestanden wĂ€ren. Warum man durch die eine TĂŒr hindurch- und an der anderen vorĂŒbergegangen ist, bleibt meist dennoch ein RĂ€tsel. Letztlich ist es wohl so, dass man sich – sei es durch den Haupt-, Lieferanten- oder einen Hintereingang das sucht, was einem bekömmlich ist und das meidet, wogegen eine UnvertrĂ€glichkeit herrscht.
Die „Bilder einer Ausstellung“ haben fĂŒr mich unabhĂ€ngig von den gemalten Bildern ihren „musikalischen NĂ€hrwert.“
Das erste StĂŒck ist zwar im Original nicht fĂŒr Spinett aber fĂŒr ein Cembalo gedacht. FĂŒr mein vorgestelltes „MĂ€usegewusel“ passte mir allerdings die sportliche Klavierversion (ohne Einleitung) besser. Hier das Original:
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