Der Name Mel Bonis wird möglicherweise vielen Menschen wenig bis gar nichts sagen. Nennt man ihren bürgerlichen Namen – Mélanie Hélène Bonis – wird das wahrscheinlich auch nicht anders sein. Der Kontrabassist Božo Paradžik, der heute hier eine wichtige Rolle spielt, formuliert es sehr fein, indem er Mel Bonis so beschreibt: French female composer who isn’t forgotten, she just isn’t yet discovered by the wide audience.
Einige Informationen zu dieser Komponistin sind unter den folgenden Links zu finden (wobei die französische Version deutlich umfangreicher ist):
https://fr.wikipedia.org/wiki/Mel_Bonis
https://de.wikipedia.org/wiki/Mélanie_Bonis
Als heutige Sonntagsmusik ist hier eine Sonate von Mel Bonis zu hören, die eigentlich für Cello und Klavier geschrieben wurde. Während die Cellisten das Werk aber weitgehend links liegen lassen, nimmt sich nun eben ein Kontrabassist dieser Komposition an, die er so beschreibt: For my own, this is one of the most beautiful pieces I ever played.
Mélanie Hélène Bonis • Sonate pour violoncelle et piano en fa majeur (op. 67)
Božo Paradžik • Kontrabass
Hansjacob Staemmler • Klavier
Und als kleine Zugabe noch ein traumhaftes Klavierstück.
Mélanie Hélène Bonis • Carillon mystique (op. 31)
Titelbild © Random Randomsen
So einschmeichelnde Musik und wie Ihre Malerkolleginnen auch, wurden Frauen zu dieser Zeit nicht anerkannt, hatten sich dem Familienleben unterzuordnen und wurden als Künstlerinnen nicht wahrgenommen von den Herren der Schöpfung. Schön, dass ihr Ruhm, ihre Bedeutung wenigstens jetzt gewürdigt wird. Auch Dirigentinnen erobern erst in den letzten Jahren die Pulte und die Durchmischung der Spitzenorchester hat auch lange gedauert.
Dank an Dich, dass Du solche Perlen findest und sie mit uns teilst.
Lieber Abendgruß , Karin
PS: solche bezaubernden Tränentropfen auf Schneeweiß kann ich noch nicht bieten, aber es tröpfelt tatsächlich minimal auf dem Dach -:)))
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Lieben Dank für dein erfreuliches Echo. 🙂
Ja, auch Schriftstellerinnen haben ja beispielsweise ihre Werke öfters unter einem männlichen Pseudonym veröffentlicht, weil die Verleger das sonst nie und nimmer angenommen hätten.
Diese Perle zeigt einmal mehr einen schönen Domino-Effekt. Denn ich habe sie nur dank Božo Paradžik entdeckt und hier weiterreichen können. Und er wiederum ist durch einen seiner ehemaligen Schüler darauf aufmerksam geworden. 🙂
Der Domino-Effekt lässt mich übrigens auch daran denken, dass sich zu dieser Musik hier bestimmt auch ein passendes Gedicht finden ließe…
Hier hat es heute endlich mal wieder ausdauernd geregnet. Ich war dennoch im Wald und habe „meine“ Wildschweine besucht, die seehr nass und seeehr zufrieden waren. 😀
Mit einem klangvollen Abendgruß 🐻
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Dann dominoe ich mal mit einem Link zu dieser Seite
https://wordpress.com/read/feeds/23737740/posts/2887060643
ich meine, der heutige Gedichtreigen dort paßt genau zu dieser Musik?
Seit gestern Abend haben wir endlich auch Regen, es ist noch ganz ungewohnt, sich wieder Drinnen aufhalten zu müssen.
Mit noch faulenzenrischen Grüßenund Wünschen für eine erlebnisreiche Woche für Dich, Karin
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Lieblichen Dank. Das ging ja ausgesprochen schnell mit dem Domino-Effekt. 🙂
Hier hat sich heute wieder die Sonne gezeigt. Die Natur ist wunderbar erquickt. Für den Wasserhaushalt der Wälder ist allerdings noch Nachschub vonnöten.
Mit einem herzlichen Gruß zur zaubererfüllten Woche 🐻
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Ja, das sind zwei bezaubernde Musikstücke, sicher nicht nur für den Sonntag geeignet!
Schön auch, dass du diesen Beitrag Komponistinnen widmest! Sie sind einfach zu lange übersehen und vergessen worden. Deine schöne Blume könnte auch tränenbenetzt sein; denn gerade im 19. Jhdt sind Künstlerinnen an dieser mangelnden Anerkennung und an ihren Schwierigkeiten ja schier verzweifelt. Mit einem herzlichen Gruß für eine klangverzauberte Woche, Petra
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Lieben Dank für deine klangberührte Resonanz. 🙂 Bei Mélanie Bonis könnte man jedenfalls für etliche Tage einen „Musikvorrat“ finden. Längst nicht von allen Werken gibt es Aufnahmen – aber eine gewisse Auswahl ist inzwischen vorhanden.
Einige Komponistinnen hatte ich ja bereits im Programm. Aber es sind wenige, deren Werke überhaupt verfügbar sind und gespielt werden. Vielleicht richte ich hier eine Seite ein, um die entsprechenden Beiträge zu verlinken, damit man eine gewisse Übersicht hat.
Ja, diese „Tränendeutung“ sollte durchaus im Bild auch anklingen. Zumal Frauen auch heute noch an vielen Orten große Schwierigkeiten haben, ihre Talente zu entfalten.
Mit einem herzlichen Gruß zur farbenbereicherten Woche 🐻
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