Man muss es freilich nicht unbedingt als Nachtstück hören. Ein faszinierendes Klangerlebnis ist das einzige Solostück aus den 16 Mysteriensonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber zu jeder Tageszeit. Und in so einer wundervollen Aufnahme allemal:
Heinrich Ignaz Franz Biber • Passacaglia
Aus den Mysteriensonaten (Rosenkranzsonaten)
Sonate XVI: Passacaglia für Violine Solo – Der Schutzengel
Elicia Silverstein • Barockvioline
Titelbild © Random Randomsen
Denkwürdiges Stück Musik aus dem Jahrhundert vor Bachs großartiger Chaconne für Violine Solo, gespielt von einer faszinierend wirkenden Violinistin.
Dankeschön fürs Zeigen und Präsentieren, lieber Musikfreund!
Herzlich, Lu
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Lieben Dank für deine erfreuliche Resonanz. 🙂
Bachs Partiten und Sonaten sind ja Meilensteine der Sololiteratur für Violine. Und das hat auch auf spätere Generationen abgefärbt. Dieses Werk hingegen dürfte um die Zeit von Bachs Geburt (und also garantiert ohne Bach-Einfluss) entstanden sein. Auch wenn es zum Rosenkranz-Zyklus gehört, kommt es als Solitär ausgesprochen gut zur Geltung.
Mit klangvollen Grüßen 🐻
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Oh ja. Eigentlich ist sie die Nr. 16 in g-moll „Sonate des wachhabenden Engels“ der großartigen Rosenkranzsonaten von Biber.
Ich habe eine alte Vinylkassette der Gesamtaufnahme mit Susanne Lautenbacher… immer wieder beeindruckend und wundervoll alt klingend 🎵🎶🎵🎶🎵😊
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Ja, das ist dann echt ein Tondokument aus einer anderen Epoche (nicht nur, was die Vinylplatten angeht). Das dürfte wohl für einige Zeit die einzige überhaupt verfügbare Aufnahme gewesen sein. Mein erstes Album mit diesen Sonaten war die Aufnahme von John Holloway. Die ist dann doch wesentlich später entstanden. 🙂 Und sie klingt auf eine moderne Weise „alt“. 😉
🎶🌹🎶
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Der moderne alte Klang soll ja dem ursprünglichen sehr nahe kommen … 😁
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Es wird diesem Klang allerdings herzlich egal sein, dass er das soll. 😉
Grundsätzlich begrüsse ich es sehr, dass alte Instrumente wiederbelebt werden und dass in der Musik auf diese Weise ein größeres klangliches Spektrum verfügbar ist. Allerdings dürfte die aktuell gebräuchliche „historische Aufführungspraxis“ in verschiedener Hinsicht primär ein theoretisches Konstrukt sein. Bereits bei der Besetzung dürfte es ja oft so gewesen sein, dass man einfach eine „Motley Crew“ zur Verfügung hatte und daraus das Beste zu machen versuchte. Und zudem dürfte auch die Spielweise eines Instruments regional sehr unterschiedlich gewesen sein. Für mich zählt letztlich das klangliche Ergebnis vor dem Hintergrund meiner neuzeitlichen Hörerfahrung – ganz unabhängig davon, ob ein Musikhistoriker das Amen darüber gesagt hat. 😀
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Das klingt überzeugend 🙂
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Die Musik von Franz Biber habe ich immer mal wieder in einem Konzert gehört, ohne dass er mir sonderlich aufgefallen wäre. Das erstaunt mich jetzt, da ich dieses herrliche Konzert verblüffend finde. Auch dass es vor Bach entstanden ist. Es kommt für mich sehr expressiv und manchmal fast modern in seiner Freude an den Tönen daher. Und das trotz Barockvioline. Vielleicht liegt’s ja an der begabten Violinistin? Es gehört zu den Schmuckstücken in deiner Schmucksammlung . Danke!
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Lieben Dank für deine berührte Resonanz. 🙂
Es kommt immer mal wieder vor, dass man Musik eines Komponisten hört, die man dann durchaus gefällig findet, ohne dass man aber völlig hin und weg ist. Und plötzlich springt der Funke über. Diese Passacaglia hat für mein Empfinden eine ganz besondere Intensität. Dies liegt sicher auch an der Komposition. Ich habe sie hier als „Nachtmusik“ bezeichnet, weil sie eben sehr konzentriert ist und Zeit und Raum braucht, um nachzuklingen. Zudem aber habe ich diese Interpretation gewählt, weil diese Violinistin sich sehr intensiv in das Werk einlebt. Das monochrome Video finde ich hier stilistisch auch sehr passend. 🙂
Mit einem klangvollen Abendgruß 🐻
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Dann passt ja die bezaubernde, blaue Blume besonders gut dazu! 😉
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Jedenfalls fand ich diese Blüte aus einer Auswahl aktueller Blumenbilder besonders passend. Im Nachhinein fiel mir auf, dass die einsame Violine auf diese Weise durch eine Viola begleitet wird – und das fand ich besonders schön. 🙂
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Möge nicht nur ein musikalischer Schutzengel über uns schweben! Frau Silverstein als Spielerin ist ein hin- und mitreißender Engel.Ich habe beim Anhören die Lautstärke stark zurückgenommen, dann empfand ich die Musik noch viel eindringlicher.
Lieber Gruß vom Dach mit schon fütternden Blaumeisen, Karin
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Lieben Dank für deine feingestimmte Resonanz. 🙂
Ich gehe ganz zuversichtlich davon aus, dass wir „von guten Mächten wunderbar geborgen“ sind – auch wenn sich dies in unserer Wahrnehmung vielleicht nicht immer ganz danach anfühlt. Die zurückgenommene Lautstärke finde ich hier wunderbar passend (auch darin ganz Nachtstück). Denn dies ist ja keine hoppla-jetzt-komm‘-ich Musik, sondern mit sanfter Stimme vorgetragene Poesie.
Mit einem klangvollen (Mönchsgrasmücken und Amseln jubilieren) Mittagsgruß 🐻
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