Aytaç Doğan • Kanun Rezital

Musik ist Liebe, die auf einer akustisch wahrnehmbaren Wellenlänge schwingt. 

Zum ersten „Kanun statt Kanonen“-Welttag* gibt es hier das vollständige „Kanun Resitali 1“ mit dem meisterhaften Aytaç Doğan zu hören und zu sehen:

Aytaç Doğan • Kanun

1. Aşk ve İstanbul 
2. Sonuna Kadar Geldim Aşkın [02:33]
3. Kurşun Adres Sormaz ki [05:53]
4. Çabuk Olalım Aşkım [10:26]
5. Dön Bebeğim [14:35]
6. Aşktan Öte (Tahadoh) [18:21]
7. Seninle Olmak Var Ya [21:56]
8. Alışamadım [25:00]
9. Hasret (Mata Sa Taref) [28:02]
10. Dil Yarası [32:15]
11. Sorma [37:02]
12. Memleketimde Sabah (Sabah Alwatan) [41:33]
13. Odam Kireç Tutmuyor [44:50]

 

* Random Randomsen – der Begründer des „Kanun statt Kanonen“-Welttages – betont, dass die „Kanonen“ hier als Stellvertreter für jede Art von aggressiv-destruktiv eingesetzten Geräten, Handlungen oder Denkmustern zu verstehen sind.   

6 Gedanken zu “Aytaç Doğan • Kanun Rezital

  1. gkazakou sagt:

    Wie freu ich mich! Das Wort Kanun, im Griechischen als Santuri verbreitet, kommt von „Kanon“ – Gesetz, Regel. ich habe in meinem Romanfragment viel dazu überlegt.
    Epaphos, Sohn der Io, ist eine mythische Figur, die ich in der Neuzeit zum Santuri-(Kanun)-Spieler gemacht habe. Hier drei Passagen:

    „Was der Große Kanon im Großen, ist das Kanonaki (Kanun) im Kleinen“, erklärte Epaphos. „Wie unten, so oben, lehrte der Dreimalgroße Hermes die Ägypter. Wie im Himmel, so auf Erden, heißt es im Vaterunser. Dieser Satz lässt sich auch umkehren und bleibt richtig: Wie auf Erden, so im Himmel. Immer wenn ich die Saiten dieses kleinen Instrumentes in Schwingung versetze, klingen die Saiten des großen Instrumentes mit. Das ist das Gesetz der Resonanz.
    Und dann sagte er noch etwas Sonderbares: „Was euch zu Herzen geht, wenn ihr Musik hört, sind nicht die Töne des kleinen Instruments, sondern die mitschwingenden Saiten der großen Harfe. Ohne sie würdet ihr nur Lärm und Geräusche hören.“
    (…)
    „Wenn die Schwingungen im Kleinen nicht stimmen, kann das große Instrument nicht mitschwingen“, erläuterte Epaphos. „Die Große Harfe bleibt kalt und stumm wie euer Herz. Wenn aber das kleine Instrument richtig gestimmt ist, dann schwingen die Saiten der Großen Harfe mit. Schön und wunderbar erklingt sie dann. Mit der Großen Harfe beginnen dann die Erde und alle Planeten zu schwingen und den Ton zu verstärken, wie aufeinander abgestimmte Saiten. So erst entsteht der volle Klang.“
    (…)
    „Ihr Menschen“, schloss Epaphos seine wütende Rede, „habt das Wissen vom Großen Kanon verloren. Kanonen hört ihr und denkt ans Töten.“

    Gefällt 2 Personen

    1. Random Randomsen sagt:

      Herzlichen Dank, liebe Gerda, für deine erfreute und harmonisch ergänzende Resonanz. 🙂 Alles fügt sich ganz wunderbar harmonisch zu dem, was mit diesem Beitrag beabsichtigt war. Was du in diesen Passagen ausdrückst, beschreibt sehr anschaulich, warum Musik manchmal so einen unglaublichen Nährwert für die Seele haben kann und warum sie manchmal ist wie Kaugummi: man kaut und kaut und wird doch nie und immer satt. Und das bisserl Geschmack verliert sich nur allzu bald. Die Wechselwirkung zwischen der Großen Harfe und den kleinen Instrumenten ist essenziell. Dies lässt sich in der Musik sehr gut erhören und nachvollziehen. Wobei natürlich der musikalische Aspekt wiederum „nur“ ein Gleichnis ist für viel größere und umfassendere Zusammenhänge.
      Dass die Schwingungen im Kleinen stimmen scheint mir auch ganz entscheidend (ob musikalisch oder in anderen Belangen). Man mag vielleicht zu glauben geneigt sein, auf eine einzelne winzige Verstimmung komme es nicht so sehr an. Aber die Disharmonien addieren sich, und statt des vollen Klangs gibt es eine gigantische Kakophonie (was genau dem Seelenzustand vieler heutigen Gesellschaften entspricht).

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  2. Karin sagt:

    Ich höre Scheherazade dazu erzählen🌑 und kannte weder bewusst Instrument und Künstler. Einen friedlichen Sommerabend , der allerdings hier aufgrund von schon wieder Permafrosttemperaturen von 4 Grad heute Nacht drinnen verbracht wird, wünscht Karin

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    1. Random Randomsen sagt:

      Ja, Scheherazades Erzählungen passen hier sehr harmonisch. 🙂 Es gibt je nach Weltgegend eine Vielzahl recht unterschiedlicher Kastenzithern – die Kanun ist eine aus dieser großen Familie.
      Mit einem herzlichen Abendgruß in die „Sommerfrische“ 🐻

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