Das Leben auf den Britischen Inseln ist naturgemäß in verschiedener Hinsicht „atlantisch geprägt“ – und so ist es wenig überraschend, dass sich auch meeresbezogene britische Wassermusik findet. Für die heutige Ausgabe meiner Wassermusik habe ich zwei Werke ausgewählt, die einige Parallelen aufweisen. Es handelt sich um viersätzige Orchesterwerke (wobei die beiden letzten Sätze sogar identische Überschriften tragen), die beide im 20. Jahrhundert geboren wurden. Zudem besteht hier auch insofern eine Verbindung, als Benjamin Britten bei Frank Bridge Komposition studiert hat.
Das erste Werk ist eine sinfonische Dichtung von Frank Bridge mit dem schlichten Titel „The Sea“. Und das zweite Werk hat seinen Ursprung in der Oper „Peter Grimes“ von Benjamin Britten. Passend zum Thema habe ich von beiden Werken Live-Aufnahmen ausgewählt, wobei die erste (was für ein hübscher Zufall) von der Tochter eines weiteren bekannten britischen Komponisten dirigiert wurde.
Frank Bridge • The Sea – H. 100
I. Seascape • Allegro ben moderato
II. Sea Foam • Allegro vivo
III. Moonlight • Adagio ma non troppo
IV. Storm • Allegro energico – Allegro moderato
English Chamber Orchestra • Imogen Holst
Benjamin Britten • Four Sea Interludes – Op. 33a
I. Dawn
II. Sunday Morning
III. Moonlight
IV. Storm
BBC Symphony Orchestra • Sakari Oramo
Wassermusikalische Galerie
Die bisherigen Wassermusiken sind hier zu finden:
Wassermusik I • Boote & Schiffe
Wassermusik II • Telemann
Wassermusik III • Jūra
Wassermusik IV • La tempesta di mare
Wassermusik V • De Zee
Wassermusik VI • Wasserspiele
Leider habe ich es in der letzten Zeit nicht geschafft, mir die mindestens 40 Minuten Zeit zu nehmen, die ein konzentriertes Zuhören ja mindestens braucht. Bin ich doch gerade aus Mön zurückgekommen… vom Meer! So hab ich‘ jetzt beides nur überflogen. Du hast 2 fantastische Stücke ausgesucht, die ganz sicher mehr Aufmerksamkeit und Zeit verdienen. Bei beiden ist das Meer sofort im Raum, wobei mich bei Bridge ein mehrmaliger klarer Aufbau einer großen Welle besonders fasziniert hat und bei Britten die hohen Bläser oft auch an die feineren Wellenkräusel erinnern. Beide Komponisten zeigen das Meer dann auch in all seiner Gewalt im Sturm. Danke für diese faszinierende Zusammenstellung! LG Petra 🙂
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Lieben Dank für dein harmonisches Echo. 🙂 Ja, es braucht schon seine Zeit, wenn man das „wahrnehmungssatt“ hören will. Ich versuche zwar, die Wassermusik-Beiträge nicht zu überladen. Aber diese beiden Werke schienen mir einfach gut zusammen zu passen. Deine treffenden akustischen Beobachtungen scheinen mir dies zu bestätigen. 🙂
Mit einem herzlichen Nachmittagsgruß 🐻
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P-S. Ich denke mal, dein Foto entstand von einem Boot aus. Es passt wieder sehr gut für mich : wie ein Gekräusel auf einer größeren Welle 🙂
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Stimmt genau. 🙂 Das Kielwasser hatte für mich einfach den richtigen Mix an verschiedenen Wellenformen und Farbschattierungen. 🙂
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