Mannomann. Jetzt sind tatsächlich bereits fünf Wochen vergangen seit dem letzten letzten Sonntag des Monats. Aber nun ist es endlich soweit. Heute ist der erste und letzte letzte Sonntag dieses Monats. Und das bedeutet natürlich: Es ist Zeit für einen neuen Beitrag zu dem von Zeilenende angeregten Projekt „12 Monate“. Details zum Projekt und meiner Motivwahl sind in meinem ersten Beitrag zu finden. Und einen „linkischen“ Zugang zu allen Projektteilnehmern gibt es bei Zeilenendes zweitem Monatsbeitrag.
Aprilbaum

Während mein Monatsbaum beim letzten Bild noch fast winterschlafähnlich wirkte, haben sich seither markante Veränderungen ereignet. Das heutige Bild zeigt eine sehr kurzlebige rot-grüne Koalition. Diese entsteht überhaupt nur, wenn das frische Laub seine Farbe bereits vom anfänglichen Rotbraun auf Grün umgestellt hat, bevor sich alle Blütenblätter verabschiedet haben. Insofern ist das hier eine spezielle Momentaufnahme. Einer der Höhepunkte des Baumjahres – die volle Blüte – ist hier allerdings bereits Geschichte. Deshalb habe ich dieser Phase den separaten Beitrag «Schlafzimmerblick» gewidmet. Hier folgen einige Kostproben aus dieser Bilderserie:
Wie hier nun deutlich zu erkennen ist, handelt es sich bei meinem Monatsbaum um eine japanische Zierkirsche – Prunus serrulata. Leselebenszeichnerin Ulrike lag mit ihrer bereits in einem Kommentar zum Februarbild geäußerten Vermutung also goldrichtig. 🙂
Das Titelbild bleibt für die gesamte Serie unverändert, denn es ist so etwas wie ein optisches Leitmotiv für diese Beitragsreihe. Es zeigt einige Knospen meines „Monatsbaums“ im Abendrot. Die Knospen als Sinnbild für Veränderung – und das Abendrot als Sinnbild für Vergänglichkeit.
Wintermezzo
Musste natürlich auch sein, während der Blütezeit.
Am Nachmittag zwar windzerzaust, aber bereits wieder aufgerichtet.
Das war am 28. April – und da der Baum dieses Jahr früh seine Blütenpracht entfaltet hatte, waren die meisten Blüten bis zu diesem Zeitpunkt eh schon im „Ruhestand“. 🙂 Einige hat es aber doch erwischt.
Umgebungszugabe April
Die Umgebung hat naturgemäß zu dieser Jahreszeit einiges im Angebot. Ich habe mich für einen Flieder entschieden, der den Bienen hier bereits einige offene Blüten anbietet und noch viel mehr davon verspricht.
Galerie
Einer guten (einen Monat) alten Tradition folgend gibt es hier die Galerie der bisherigen Monatsbilder. Es sind zwar erst drei Bilder. Aber diese umfassen dennoch bereits eine ganze Hälfte einer ganzen Hälfte eines ganzen Jahres. 😉
Archiv
Die bisherigen Monatsbaumbeiträge sind hier zu finden:
Februarbaum
Märzbaum
Klangbild:
Aytaç Doğan • Nil
Aytaç Doğan • Kanun
So eine schöne Kirschblüte! Und die Berge im Hintergrund – großartig!
Da war der Wintereinbruch in der alpinen Gegend scheinbar kürzer als bei uns im Voralpengebiet. Unser Flieder ertrug die tagelange Schneelast sehr schwer und hängt seither ganz betrübt da.
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Ja, der Blütenreichtum während der Hoch-Zeit ist unvergleichlich. Allerdings gibt es keine Früchte – dafür aber im Sommer Schatten und Vogelnester. 🙂
Das Wintermezzo war tatsächlich nur kurz. Stürmischer Wind hat alles durchgeschüttelt – und wer flexibel genug war (wie die Zierkirsche und der Flieder), ist die Schneelast rasch losgeworden. Andere Bäume haben allerdings Äste und Zweige eingebüßt oder wurden gleich ganz umgenietet. Und „Horizontaltulpen“ gibt’s in der Umgebung neuerdings auch. 😉
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„Horizontaltulpen“ Den Ausdruck muss ich mir merken 🙂 Die Vasen dafür wären auch interessant 😉
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Ja, eine schöne Herausforderung für angehende Designer – speziell die Sache mit dem Wasser würde mich sehr interessieren. 😉
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Die Lust an frühen Frühlingstagen bezahlen wir oft mit Kummer über Erfrorenes. Zum Glück macht das deiner Zierkirsche kaum was aus. Und meine Eberesche hat klug abgewartet – hoffentlich kommt sie aus dem Zustand nochmal raus.
Deine Musikauswahl unterstützt meine inneren Bilder sehr harmonisch: Das Wiegen und Wogen, die Tonwolken abwechselnd mit Perlendem bewegen die Zweige sacht, mal bilden sie dichten Blütenschaum, mal trennen sie sich zu einzelnen rosa Ketten, wie von Frühlingswind liebevoll geschaukelt.
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Das stimmt. Sommertage im April können einen hohen Preis haben. Es gab ja dann auch noch einige heftige Frostnächte. Der Zierkirsche kann das allerdings nicht viel anhaben. Auch hier gibt es etliche Bäume, die noch nicht ans Austreiben denken. Aber die „Spätzünder“ wissen bestimmt, was sie tun. 🙂
Da hast du sehr schön beschrieben, was diese Klangzugabe für mich zum idealen Begleiter des „Aprilbaums“ gemacht hat. 🙂
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so schön 🙂 Guten Morgen und sonnige Grüße aus Do, Annette
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Lieben Dank und einen sonnigen Sonntagsgruß von mir zu dir. 🙂
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danke dir ❤
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Lieber Random!
Wunderschöne Aufnahmen. Unglaublich, mit welcher Farbpracht uns die Natur einmal mehr überrascht. Rosa und blau, eine klassische Farbkombination und dazu im Hintergrund die schneebedeckten Bergkuppen. Sehr schön! Das gibt mit Sicherheit einen interessanten Jahresüberblick. Ich freue mich jetzt schon 🙂
Herzliche Grüße von der Alm
Mallybeau
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Vielen Dank. 🙂 Ja, die Blütezeit ist unglaublich attraktiv – ein explosives Freuerwerk. 😉 [und erst noch friedlich und still – im Gegensatz zum Feuerwerk]
Da dürfte absolut noch einiges zu erwarten sein, bis der Jahreskreis vollendet ist.
Mit einem herzlichen Sonntagsgruß 🙂
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Wunder über Wunder! ich lache über die kurzlebige rotgrüne Koalition 😉 Tja, so ist es meist bei den blütenreichen Bäumen: erst die Büten, dann das grüne Laufwerk, während die Blütenblätter am Boden landen, als hätte sich ihre Pracht nur für den Besen entfaltet. Gut, dass es den Menschen gibt, sie zu loben und zu erinnern.
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Das mit der Koalition war so ein launiger Einfall. 😉 Das Farbenspiel finde ich allerdings ausgesprochen faszinierend. Wie sich die Kombinationen vom ersten Auftauchen von Blüten bis zu ihrem Abflug laufend verändern. Und dieses 12-Monats-Projekt bietet eine schöne Anregung, immer wieder innezuhalten und die Veränderungen wahrzunehmen. 🙂
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Ja gut, wie dein Baum die Unwetter und Schneelast überstanden hat! Schön, die Blütenpracht mit der ausgewählten Musik anzuschaun, wie wenn Licht, Schatten und Wind mit den Blättern spielen! Die Aufnahme vom Blütenteppich (wintermezzo 5) gefällt mir besonders gut! 🌸
So nebenbei habe ich hier erfahren, dass es auch Zierkirschen wie mit grünen Blättern gibt… Wir hatten mal einen mit braun-roten Blättern…Ich freu mich schon auf all die Vögel, die deinen Baum besuchen und Kirschen picken! 🍒 Liebe Grüße, Petra
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Lieben Dank. 🙂 Diese Tradition mit dem Klangbild kam mir hier sehr gelegen. Die Vielfalt des Aprilbaums lässt sich zwar mit Bildern dokumentieren. Aber die spezielle Lebendigkeit kommt irgendwie besonders durch das Klangbild rüber. Am Ende trägt der Wind die letzten Blütenblätter wirbelnd davon. 🙂
Wintermezzo 5 war ein schöner Nebeneffekt des Schneefalls. Sozusagen ein Encore der Blütenblätter nach einem fulminanten Auftritt.
Diese Zierkirsche ist sehr großzügig mit ihrem Farbenspiel. Die Blätter starten rotbraun, gehen nach und nach in das im Monatsbild sichtbare „Koalitionsgrün“ über und wechseln später zum noch etwas dunkleren Sommergrün.
Mit einem lieben Sonntagsgruß 🐻
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Herzensdank für Dein vielsaitig blühendes Aprilbaum-Potpourri und die freundlich-verbindliche Erwähnung meiner Kirschbaumvorhersage ;- ) .
Das Musikstück in Verbindung mit dem unterlegten Filmmaterial von Aytaç Doğan berührt mich akustisch und optisch sehr.
Es weckt Erinnerungen daran, wie mein Vater mit mir als Kleinkind zum ersten Male in der Türkei zum Strand ging und mir das Marmarameer zeigte … 🙂
Ich mag den Klang der Kanun! Es ist beeindruckend, wie der Musiker in diesem Stück verschiedene Musikstile harmonisch zusammenfügt.
Wieder und wieder bereicherst Du gekonnt meinen musikalischen Horizont!
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Lieben Dank für deine harmonisch berührte Resonanz. 🙂 Das war mir schon eine besondere Erwähnung wert – beim Februarbild bereits auf einen Kirschbaum zu kommen ist ja keine Kleinigkeit. Noch kein Blatt und keine Blüte – und auch nur ein winziger Ausschnitt mit einigen himmelwärts gereckten Zweigen.
Das bezaubernde Video schien mir einfach in jeder Hinsicht passend. 🙂
Aytaç Doğan ist ein wunderbarer und unverschämt talentierter Musiker, den ich sehr schätze. Übrigens ist auch das vollständige Taksim-Trio (mit Hüsnü Şenlendirici, Klarinette und İsmail Tunçbilek, Bağlama) eine sehr hörenswerte Angelegenheit. Etwa dieses Konzert hier
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Danke, Danke, Du Lieber! 🙂
Den musikalischen Nachschub werde ich mir morgen in Ruhe zu Gemüte führen.
Ich muß endlich mal vor Mitternacht in die Federn … 😉
Beschwingte Gutenachtgrüße von Deiner Bücher- und Baumfee
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Sehr gerne. 🙂 Ich freue mich immer, wenn ich meine in alle Himmelsrichtungen überschäumende musikalische Passion teilen kann. Den Nachschub für morgen aufzuheben, halte ich für eine kluge Idee. Denn das Konzert dauert eine Stunde – und man kann das einfach nicht unterbrechen. 🙂 Zudem wird dir so eine vorfreudengesegnete Nachtruhe beschert.
Mit einem klangzauberischen Gutenachtgruß 🌸🌸🌸
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Wunderzauberschön – sowohl Baum-Blüten-Pracht als auch die Klangwellen 💫💫💫
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Lieben Dank für deine zustimmend-erfreuliche Resonanz. Ich mag heute mal ausnahmsweise nicht streiten und bin unwidersprochen einverstanden. 😉
🐬🐬🐬
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Ja, lass‘ uns heute ausnahmsweise mal nicht streiten und uns harmonisch einigen auf die Schönheit 😉 🌺🌺🌺
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Ui. Da bin ich jetzt aber froh, dass ich nicht ausgerechnet mit meinem Kommentar ganz plötzlich eine tief schlafende Kriegsbeilausgrabefreude geweckt habe.
Let’s agree to agree
In perfect harmonyyy 🎶
🌸🌸🌸
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Da müsstest Du schon andere Geschütze auffahren, um mich mein Kriegsbeil ausgraben zu lassen 😉. Was jetzt keine Einladung dazu sein soll 😉. Vor allem wenn Du mir so wundervoll zustimmend und in perfect harmonyyy vorsingst, ist das ja ein doppelt friedlich-harmonisches im Einklang schwingen 😀 🎶🎶
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Da ich so gänzlichst und gärlichst kein Bedürfnis nach Dissonanz und Kriegsbeiltanz verspüre, werde ich mich hüten, herausfinden zu wollen, was zu besagter Ausgrabung führen könnte. 😀
Mit einem purrfect-harmonischen Abendgruß 🐱
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Da bin ich sehr froh zu hören, dass Dir Kriegsbeilausgrabungen inkl. Tänze kein Bedürfnis sind 😀. Ist mir auch viieeel lieber 😀. Schnurrr Schnurrr zum harmonischen Nachmittagsreigen 🐱
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Die Grenzen eines harmonischen Gefüges darf man durchaus ausloten, und da darf auch mal eine Dissonanz vorkommen, wenn sie anschließend auf harmonische Weise aufgelöst wird. Dadurch ergibt sich vielleicht gar eine erweiterte, raffiniertere Harmonie. Aber Kriegsbeilkeilereien sind mir zutiefst suspekt. Ich halte sie für eine gravierende Form des Herzversagens. 😉
Hier aber etwas ganz Harmonisches für den Nachmittagsreigen:
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Da möchte ich Dir ganz friedlich zustimmen. Harmonie auf Krampf geht gar nicht 😉. Denn dann ist es ja keine Harmonie, sondern ein „unterdrücktes Etwas“, was wiederum ein echtes Begegnen fast unmöglich macht. Kriegsbeileritis ist meist unnütz und führt (wenn nicht schon geschehen) – wie Du so wunderbar und treffend in Worte kleidest – zum Herzversagen…
❤️-lichsten Dank für Deine harmonisch dahinfließende klangliche Beigabe 🌺🌺🌺
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Musik zu verstehen, bedeutet wohl auch, das Leben zu verstehen (und umgekehrt). Es könnte auch das eine nicht ohne das andere existieren (und umgekehrt). Wohl deshalb, weil das eine das andere ist, und das andere das eine. 🙂
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Oh ja, welch großartige Wahrheit 😊. Vielleicht so ❤️:
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Lieben Dank für dieses feine Töneundbilder-Fest. 🙂 Ja, genau so. 💞
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Von ❤️ gerne 🙂
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