woshosdgsogd? (eine Art Startseite)

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Hallo und herzlich willkommen zu einem sehr persönlichen Streifzug durch die Welt der Sprache(n). Eine Welt, die mich schon immer fasziniert hat. Die Vielfalt von Sprachen und Dialekten. Ihre Wurzeln. Ihre Entwicklung. Das Werden und Vergehen einzelner Wörter und Wendungen. Die teilweise erheblichen Unterschiede bei nahe verwandten Sprachen. Aber auch die ganz unerwarteten Gemeinsamkeiten. Und nicht zuletzt die Tatsache, dass Sprache so oft funktioniert – obwohl dies bei näherer Betrachtung vielfach alles andere als selbstverständlich ist. Auf dieser Seite sollen einige meiner Momentaufnahmen der Sprache veröffentlicht werden. Dinge, die mir bemerkenswert erscheinen – oder auch offene Fragen, auf die vielleicht jemand eine plausible Antwort hat. Das zumindest ist der Plan. Vorläufig.

Wer mir etwas mitteilen möchte, kann gerne eines der Kommentarfelder benutzen. Diese sind, wie der Provider glaubhaft versichert, immer in ausreichender Anzahl vorhanden. Wer sich, aus welchen Gründen auch immer, direkt (und ausschliesslich) an mich wenden möchte, kann mich über die E-Mail Adresse randomsen@eclipso.at erreichen.


Da ich auf dieser Seite bisher so gut wie keine Angaben zu meiner Person gemacht habe, gibt es nachfolgend die Fragen und Antworten aus dem Beitrag ‚Lieb…Liebst…Liebster‘. 


Fragen von Nina Hagn und Antworten von Random Randomsen

1. Wann und wodurch kommen dir die Ideen für deine Beiträge?

Das ist sehr unterschiedlich. Manche Ideen kommen praktisch über Nacht. Es kommt vor, dass ich mitten in der Nacht aufwache, mir einige Notizen mache – und bei Tageslicht macht das dann sogar Sinn und muss nur noch ausgefeilt werden.

Die sprachlichen Beiträge haben allerdings oft eine jahre- bzw. jahrzehntelange Vorgeschichte. Da kommen Wörter und Wendungen aus verschiedenen Sprachen und Dialekten zusammen mit Hintergrundinformationen nach und nach in ein umfangreiches Reservoir. Hin und wieder denke ich bewusst über bestimmte Zusammenhänge nach – dann verschwindet das wieder in den Tiefen. Und plötzlich gibt es einen Auslöser. Beim Beitrag ‚Comeback‘ beispielsweise habe ich ein isländisches Lied gehört, das mit dem Wort ‚gaman‘ beginnt. Und in dem Moment tauchte der Gedanke auf: Hey, da war doch was… Und der Rest ist dann eine Art Domino-Effekt.

Die Idee zur Sternstunden-Rubrik ist entstanden, als ich mir endlich wieder einmal Jacques Brel ‚reingezogen‘ habe. Und beim Chanson ‚Sur la place‘ hat gleichsam der Blitz eingeschlagen. Ich dachte mir: Das ist sooo gut – und wer kennt das heute überhaupt noch? Also war da zunächst die Absicht, Perlen aus der Vergangenheit wieder ans Tageslicht zu holen. Nächster Gedanke: Die Perlen der Gegenwart (vielleicht ungerechtfertigt noch wenig bekannt) ins rechte Licht rücken [Deshalb hat Zaz den Anfang gemacht bei den Sternstunden]. Und seither ist auch hier der gute alte Domino-Effekt Hand in Hand mit einer gewissen Eigendynamik wirksam. Und in einem Fall hat ein Kommentar zur einen Sternstunde gleich zur nächsten Sternstunde geführt. 

Die Los!-Rubrik basiert im Prinzip auf einem einzigen Satz, den ich gelesen habe: Das Meer trennt die Kulturen nicht, sondern verbindet sie.
Damit war nicht nur die Vorstellung einer musikalischen Weltreise geboren, sondern auch die Idee einer Offenheit und Verbundenheit – also die eigene ‚geschlossene Anstalt‘ für Gastbeiträge zu öffnen. Und zwar möglichst ohne Einschränkungen.

2. Wenn du zu irgendeinem Planeten deiner Wahl reisen könntest (real, aus Literatur/ Filmen oder komplett erfunden) welcher wäre das?

Es müsste nicht unbedingt ein Planet sein. Lothlórien beispielsweise würde mir taugen. Aber da hier ausdrücklich von einem Planeten die Rede ist: Das sollte in jedem Fall ein sehr kleiner Planet sein, den man zu Fuß in wenigen Stunden umrunden könnte. Ein Abendspaziergang könnte dann so aussehen, dass man zwei Stunden lang dem Sonnenuntergang hinterher läuft. Außerdem fände ich es reizvoll, wenn man wirklich merkt, dass man sich auf einer Kugel befindet. Auf der Erde ist dieses Kugelfeeling ja eigentlich nicht so gegeben.

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3. Wie stehst du zu Krabbeltierchen?

Zu denen habe ich ein freundschaftlich-distanziertes Verhältnis. Außer einigen Spinnen muss ich die aber nicht unbedingt in meiner Wohnung haben. Ungebetene Gäste setze ich in der Regel gleich wieder an die frische Luft. Viele davon sind ja nützlich. Und es ist auch interessant, die zu beobachten. Auf Körperkontakt kann ich dagegen verzichten. Die Kriechviech-Überfülle beispielsweise im Regenwald wäre allerdings nix für mich. Diese Gegenden kommen aber klimatisch für mich eh nicht in Frage – das Problem ist also rein theoretischer Natur.
Jedenfalls sollte man diesen Viecherln mit Respekt begegnen. Vielleicht ist ja ausgerechnet die Kellerassel eine der wenigen positiven Antworten auf die Frage, ob es intelligentes Leben auf der Erde gibt. 😉

4. Welches Abenteuer möchtest du irgendwann in deinem Leben mal erleben?

Ich habe seit ‚Ewigkeiten‘ diese fixe Idee, dass ich unbedingt den Nordpol besuchen möchte. Und zwar nicht so touristisch mit Eisbrecher und Helikopter. Sondern wirklich eher im Stil einer Expedition. Die Idee erscheint mir zwar nicht so besonders realistisch – abgeschrieben habe ich sie aber bis heute nicht. Vielleicht unternehme ich aber auch ersatzweise einen Trip aufs grönländische Inlandeis.

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5. Was bedeutet für dich: “erfolgreicher Beitrag/Post”?

Erfolgreich bedeutet für mich zweierlei – im Idealfall in ein und demselben Beitrag. In erster Linie betrachte ich einen Beitrag als erfolgreich, wenn jemand (in der Kommentarsektion oder auf andere Weise) ergänzende Gedanken und Aspekte ins Spiel bringt. Die Resonanz des Publikums ist wichtig. Sonst könnte ich genau so gut meinem Papierkorb Andersens Märchen vorlesen. Aber Qualität geht eindeutig vor Quantität. Wenn ich erfahre, dass der Beitrag jemanden echt bewegt hat. Oder wenn mich eine Reaktion sehr berührt. Das nenne ich erfolgreich.

Zweites wichtiges Kriterium sind meine eigenen Ansprüche. Bei den eher textintensiven Beiträgen gibt es ja ein gewisses Grundmuster, das ich meist verwirklichen möchte. Die Texte sollten unterhaltsam-amüsant sein, aber nicht plaudertaschig-albern werden. Und zweitens stürme ich nicht gerne wie ein wütender Stier direkt auf das Hauptthema zu, sondern umkreise es gerne zunächst mit einigen Seitengedanken. Da besteht natürlich die Gefahr, sich zu verzetteln. Wenn diese verschiedenen inhaltlichen und formellen Elemente sich in einer guten Balance befinden, das ist für mich dann auch ein erfolgreicher Beitrag.

Und ein erfolgreicher Post? Tja, wenn die Post abgeht. [Huch! Randomsen hat seinen geistreichen Tag. Alle in Deckung – Scherzkekskrümel im Anflug!]

6. Gibt es eine Sprache, die du gerne lernen würdest?

Da gibt es einige. An Ungarisch und Finnisch habe ich schon ein wenig geknabbert – allerdings sind das ganz harte Nüsse. Aber beide Sprachen sind klanglich von einer herben Schönheit – das ist eine ständige Versuchung. Niederländisch würde ich auch gerne lernen – nicht zuletzt, weil dies auch das Verständnis der anderen germanischen Sprachen erweitern würde. Slowenisch würde mir auch noch in den Kram passen (wäre dann meine erste slawische Sprache). Es gäbe noch etliche andere. Aber das Problem ist, dass man ja einmal gelernte Sprachen auch am Leben erhalten muss. Ab irgend einem Punkt leidet die Qualität des bereits Erarbeiteten – da hört der Spaß dann auf…

Was allerdings nie aufhören wird ist die Erkundung von Dialekten in den mir bereits vertrauten Sprachen. Das ist eine Schatzkammer ohne Ende.

Klangbild • Kular Røtur • Vov vov

7. Benutzt du facebook und warum (nicht)?

Ich benutze facebook nicht (habe dies auch in der Vergangenheit nie getan). Aber ich mag diese Frage, weil ich das gerne präzisieren möchte. Denn es ist nicht so, dass ich prinzipiell etwas gegen facebook habe. Dass es da auch problematische Seiten gibt, liegt ja nicht zuletzt an den Nutzern. Wenn sich einer mit dem Hammer auf den Daumen haut, sagt man ja auch nicht: ‚Uje, Hämmer gehören verboten!‘ Ich sehe facebook als Werkzeug, das sehr nützlich sein kann – was nicht heißt, dass es nicht teilweise verbesserungsbedürftig ist. Aber ich sehe facebook eben auch als Werkzeug, für das ich aktuell schlichtweg keinen Bedarf habe. Ich kenne jedoch Menschen, die das sehr konstruktiv und virtuos nutzen. It’s not the game – it’s how you play…

8. Wenn die Mode der 80er wieder en vogue werden würde, würdest du…

Haha. Die würde ich wahrscheinlich wogen lassen ohne davon überhaupt Notiz zu nehmen. Ich habe mich ja auch schon selber verscheißert mit Kleidung die zwar irgendwie modisch war, aber total unbequem und unpraktisch. Es ist mir nicht völlig egal, wie meine Gewandung ausschaut. Aber Modewellen spielen da keine Rolle. Praktische Kriterien sind mir dagegen wichtig: Beispielsweise Tauglichkeit bei Nässe oder Kälte. Der Tragekomfort. Aber auch Details bezüglich der Materialien, Pflege, usw.
Das Thema Mode ist für mich jedenfalls der Beweis, dass es durchaus möglich ist, aus seinen Fehlern zu lernen.

9. Deine große Leidenschaft…

…ist meine leidenschaftliche Leidenschaftlichkeit. Stöhnstööööhn!

Details gefällig?

Gut. Also, meine leidenschaftliche Leidenschaftlichkeit gilt vor allem der Musik und anderen Sprachen. Das ist der rote Faden in meinem Leben. Ohne geht gar nix. Diese Leidenschaft hat im Lauf meines bisherigen Lebens (immerhin rund 1/19 Jahrtausend) zahlreiche unterschiedliche Formen und Ausprägungen angenommen. Aber es ist seit früher Kindheit der dominierende Grundton gewesen (und geblieben). Irgendwie ist das ja auch in meinem Blog kaum zu übersehen [Wenn man nicht gerade den schwerwiegenden Fehler macht, den Blog als Ganzes zu übersehen. Solche Leute gibt’s tatsächlich, die das fertigbringen. Echt, ey, nicht zu fassen…].

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10. Wenn du eine Sache am “Lauf der Welt” ändern könntest, was wäre das?

Tricky! Es wäre ja durchaus verlockend zu sagen: ‚Hey, ich würde dafür sorgen, dass Hitler und Stalin frühzeitig (möglichst pränatal) platt gemacht werden.‘ Allerdings würde das kaum besonders viel bringen, weil dieser Grundwahnsinn ja viel zu tief verwurzelt ist. Diese ganze Scheiße hat ja schon viel früher angefangen und geistert noch immer in viel zu vielen Köpfen herum (In vielen dieser Köpfe gibt’s ja auch genügend Hohlraum – also wen wundert’s?).
Wenn schon, würde ich gerne die Reaktionszeit der Welt verkürzen. So, dass den Menschen die Folgen ihres Tuns (und Lassens) rascher bewusst würden. In der aktuellen Version der Welt werden ja Kausalzusammenhänge oft nicht erkannt. Oder sie können zumindest leicht verleugnet / verdrängt werden.

11. Wenn du eine Zeitepoche bereisen könntest, welche wäre das?

Pragmatisch gedacht müsste das eine eher gegenwartsnahe Epoche sein. Einige Jahrhunderte vor- oder rückwärts hätte ja Schockwirkung. Mozart live zu erleben wäre zwar eine durchaus ansprechende Idee. Aber ich glaube, die durch den zeitlichen Abstand gegebene kulturelle Kluft wäre einfach zu groß. Das könnte ein gnadenlos ernüchterndes Erlebnis werden. Und bei vielen Epochen interessiert es mich zwar durchaus, etwas darüber zu erfahren. Aber da möchte ich dann doch nicht unbedingt physisch präsent sein. Interessant wäre für mich die Zeit zwischen 1945-65. Da wäre erstens ein greifbarer Bezug zum eigenen Leben gegeben. Und vor dem Hintergrund der Ereignisse in dieser Zeitspanne würde man möglicherweise das heutige Europa mit anderen Augen sehen.

Auf der anderen Seite habe ich allerdings auch diese leicht absurde Idee, dass ich mordsmäßig gerne dem Urknall beim Urknallen über die Schulter gucken möchte.

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Nachdem hier schon etliche Schleier gelüftet wurden, kommt es auf dieses kleine Detail auch nicht mehr an:

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25 Gedanken zu “woshosdgsogd? (eine Art Startseite)

  1. Judith sagt:

    Lappland im März ist auch schon ganz schön kalt, mit dick zugefrorenen Flüssen und Seen, mit Schlittenhunden und Eisangeln und natürlich Nordlicht… Und man spricht Finnisch. Tervetulua!

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  2. Eva Wißkirchen sagt:

    Niederländisch kann ich wärmstens empfehlen. Es ist leicht zu lernen und macht sehr viel Spaß (mir jedenfalls).
    Kaum zu glauben, dass ich bisher zu den besagten Leuten gehört habe, die den Blog ignorieren! Ab jetzt nicht mehr…

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  3. Judith Weis sagt:

    Niederländisch ist wirklich nicht so schwierig, und es lässt sich durch das Lesen niederländischer Bücher, oder Übersetzungen, wunderbar pflegen. Habe da selbst Mit einer Übersetzung von „Michel aus Löneberga“ angefangen, und inzwischen bin ich bei Jostein Gaarder angekommen. Da ist finnisch schon ein ganz anderes Kaliber, wenn es auch wunderschön klingt und man schon angestrahlt wird, wenn man nur “ Kiitos“ sagt.

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    1. Random Randomsen sagt:

      Ja, Finnisch klingt halt einfach verlockend schön. Aber es ist wirklich eine Fremd-Sprache. 🙂
      Niederländisch hätte nebenbei erwähnt auch noch den Vorteil, dass es sich hier um ein reisefreudiges Volk handelt. Man trifft überall in der Welt „fliegende Holländer“ 😉 – und viele davon sind recht kommunikationsfreudig. 😀

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    1. Random Randomsen sagt:

      Gaarder ist ja immer wieder eine gute Wahl. Ist der Leseanfang erst gemacht, bleibt man gerne dabei. 🙂
      Das „Julemysteriet“ hat sich allerdings meinem Lesezugriff bisher auf mysteriöse Weise entzogen. 😉

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  4. Judith sagt:

    Ist ein tolles Buch! Diese Verquickung der Handlungsstränge fasziniert mich jedes Mal wieder. Und diese Vorstellung, in der Zeit rückwärts zu reisen – so für eine überschaubare Zeit – hat echt auch was.

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